Brennholz und Holzöfen sind stark gefragt. Die Folge: Hohe Preise und Lieferprobleme
Der Krieg in der Ukraine, die damit verbundene Sorge um die Energieversorgung und die immensen Preissteigerungen bei Gas und Heizöl haben die Menschen sehr verunsichert. Viele plagt die Vorstellung, im kommenden Winter in einem kalten Haus frieren zu müssen. Alternative Heizmöglichkeiten, die das ungute Gefühl aufgrund der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen und immens steigender Preisen lindern, liegen im Trend. Die Nachfrage nach Holzöfen steigt und damit auch der Bedarf an Brennholz. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Folgen die erhöhte Nachfrage hat und womit Kunden rechnen müssen.
Brennholz knapp und teuer
Der große Ansturm auf Brennholz überfordert den Markt. Der immensen Nachfrage steht ein geringes Angebot gegenüber und das treibt die Preise in die Höhe. Dazu kommen „Hamsterkäufe“, denn viele, die noch die Möglichkeit haben, an Brennholz zu kommen, legen sich einen Vorrat an. Das führt dazu, dass es immer schwieriger wird, ausreichend Holz für den kommenden Winter zu beschaffen. Insbesondere abgelagertes, trockenes Brennholz ist kaum noch erhältlich.
Die Lieferzeiten, mit denen man bei Holzhändlern rechnen muss, werden immer länger. Denn Holz steht nur in gewissen Mengen zur Verfügung. Die Kapazitäten werden außerdem durch die Zeit begrenzt, die für Arbeit, Trocknung und Transport benötigt wird.
Und auch, wer beim örtlichen Forstamt nachfragt, hat oft kein Glück mehr. Die Holzvorräte sind stark geschrumpft und auf an so manchem optimistisch stimmenden Holzstapel prangt bei näherem Hinsehen das Schild „Ausverkauft!“
Doch es lohnt trotzdem in jedem Fall, bei Anbietern wie Forstämtern oder den örtlichen Holzhändlern nachzufragen, denn bei verfügbarer Ware kann man mit Preisen rechnen, die deutlich unter denen der Baumärkte liegen. Die Angebote variieren derzeit sehr stark und ein Vergleich lohnt sich!
Online-Betrüger nutzen die Situation
Die starke Nachfrage nach Brennholz führte auch zu einem Online-Einkaufsboom und schon tummeln sich dort Betrüger auf dem Markt. Sie präsentieren sich seriös und bieten Holz zu günstigen Preisen an, allerdings gegen Vorkasse. In einem bekannt gewordenen Fall erlebten die Kunden dann eine böse Überraschung: Das Geld war weg, aber das Holz kam nie an. Der betreffende Internet-Shop ist inzwischen nicht mehr online. Aber um solchen „Fake-Shops“, die Verbraucher abzocken wollen, nicht auf den Leim zu gehen, sollte man nicht gegen Vorkasse bestellen.
Nachfrage könnte im nächsten Jahr wieder sinken
Wie der Bundesverband für Brennstoffhandel vermutet, könnte die Nachfrage nach Brennholz im nächsten Jahr wieder sinken. Durch den Vorrat, den sich etliche Haushalte zugelegt haben, haben viele Verbraucher nun mehr Brennholz als nötig. Diese Restbestände reichen dann möglicherweise noch in die nächste Saison hinein, so dass der neue Bedarf erst später entsteht.
Für Holzöfen gibt es lange Wartezeiten
Laut Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) ist mit Ausbruch des Krieges in der Ukraine auch die Nachfrage nach Öfen extrem gestiegen.
So können sich Ofenbauer und Installateure vor Aufträgen derzeit kaum retten. Die Nachfrage ist nicht nur in Deutschland hoch, sondern betrifft ganz Europa und führt zusammen mit Lieferproblemen und personellen Engpässen zu langen Lieferzeiten. Diese beschränken sich nicht nur auf Teile, die importiert werden müssen, sondern betreffen – insbesondere durch personelle Probleme im Zusammenhang mit Covid 19 - auch Produkte, die in Deutschland produziert werden. Zumindest einige Kunden werden ihren Ofen aus diesem Grund wohl nicht mehr vor Ende des nächsten Winters bekommen. Die Wartezeit liegt laut ZVSHK zum Teil bei bis zu einem Jahr.