Fußbodenheizung: Welcher Bodenbelag eignet sich am besten?

Fußbodenheizung: Welcher Bodenbelag eignet sich am besten?

Bereits seit vielen Jahren stehen Fußbodenheizungen hoch im Kurs. Sie bieten einen außergewöhnlichen Wärmekomfort und ermöglichen die freie Gestaltung der Einrichtung. Außerdem kann man mit ihnen Energie und damit Heizkosten sparen. Besonders beliebt ist die Fußbodenheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe, da durch die Verteilung auf eine große Fläche niedrige Vorlauftemperaturen ausreichen – das steigert die Effizienz der Wärmepumpe. Daher werden Fußbodenheizungen bei Neubauten und auch bei Renovierungen immer beliebter. Doch welche Bodenbeläge eignen sich für Fußbodenheizungen und wodurch zeichnen sie sich aus? Was versteht man unter den Begriffen Wärmeleitfähigkeit und Wärmedurchlasswiderstand? Mehr dazu erfahren Sie in unserem nachfolgenden Artikel.

Welche Bodenbeläge sind gut für Fußbodenheizungen geeignet?

Es gibt verschiedene Bodenbeläge, die mit einer Fußbodenheizung vereinbar sind. Dabei erweisen sich einige der nachfolgend genannten als besonders gut geeignet:

Fliesen-  und Steinböden

Fliesen- und Steinböden gelten aufgrund ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit als optimal bei einer Fußbodenheizung. Ein weiteres Plus ist ihre hervorragende Speicherfähigkeit. Fliesen- und Steinböden sorgen effizient für eine kontinuierliche Wärmeabgabe und gleichmäßige Verteilung im Raum. Weitere Vorteile dieser Materialien: Durch die uneingeschränkte Eignung kann in der Regel nach Optik und Preis entschieden werden – und sie sind leicht zu reinigen!

Holzdielen und Parkett

Holzfußböden stehen für Gemütlichkeit, sie sorgen für warme Füße und haben daneben positive Effekte auf das Raumklima, da sie Luftfeuchtigkeit aus dem Raum aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben. Prinzipiell passen sie gut zu einer Fußbodenheizung, doch nicht alle Holzböden sind dafür gleich gut geeignet. Es kommt dabei auf die richtige Auswahl an, denn je nach Holzart sind die thermischen Eigenschaften unterschiedlich. So eignen sich Eiche, Nussbaum und Kirsche besser für eine Fußbodenheizung als Buche oder Ahorn. Man kann sich auch für auf Thermoesche oder Bambus entscheiden.

Bei der Auswahl sollte berücksichtigt werden, dass die Holzart und -ausführung sich den Bodentemperaturen anpassen kann, ohne sich zu verändern. Neben der richtigen Holzart, Verarbeitung und Dicke ist auch der geeignete Untergrund für die Parkett-Fußbodenheizung wichtig.

Laminat

Laminatboden erfreut sich großer Beliebtheit, denn er ist vergleichsweise günstig, lässt sich leicht verlegen und sieht gut aus. Laminat besteht aus mindestens drei Schichten. Die dickste Schicht bildet die so genannte Trägerplatte, die in der Regel aus gepressten Holzfasern besteht. Die Holzmaserung wird durch eine Dekorschicht aus bedrucktem Papier simuliert. Die oberste Schicht ist die Versiegelung, die vor Abrieb und Verunreinigungen schützen soll. 

Prinzipiell eignet sich auch Laminat als Bodenbelag bei einer Fußbodenheizung. Allerdings ist die Fähigkeit von Laminat, Wärme zu leiten, schwächer als die von Parkett. Bezüglich der Eignung ist es wichtig, die Herstellerangaben zu beachten: Das Laminat muss demnach unbedingt den Anforderungen für den Einsatz mit Fußbodenheizungen entsprechen.

Kork

Korkböden werden von vielen Menschen besonders geschätzt, denn sie sind fußwarm, wohnlich und besonders angenehm beim Begehen. Außerdem ist dieser natürliche Bodenbelag einfach zu verlegen, pflegeleicht und robust. Grundsätzlich ist Kork auch für Fußbodenheizungen geeignet. Korkboden hat allerdings die niedrigste Wärmeleitfähigkeit von allen in Frage kommenden Bodenbelägen. Ob er sich mit einer Fußbodenheizung nutzen lässt, hängt vor allem vom Wärmedurchlasswiderstand ab. Dieser sollte für Korkböden nicht über 0,17 W/m²K liegen.

Aufgrund der hohen Dämmleistung von Kork würden Elemente von elektrischen Fußbodenheizungen beim Betrieb mit einem Korkboden überhitzen. Deshalb eignen sich Korkfertigböden ausschließlich für die Verlegung über einer Warmwasser-Fußbodenheizung.

Vinyl

Vinylböden werden immer häufiger verlegt und sind nicht nur wegen ihrer zahlreich verfügbaren Dekore beliebt. Sie bieten Flexibilität und eine effiziente Wärmeübertragung. Vinyl ist grundsätzlich für den Einsatz auf Fußbodenheizungen geeignet – dabei sind die Herstellerangaben zu beachten!  Auch bei diesen Böden ist der Wärmedurchlasswiderstand ein wichtiger und relevanter Wert. Er schwankt je nach Stärke und Material. Vinyl erwärmt sich schnell und kühlt auch schnell wieder ab. Empfohlen wird eine vollflächige Verklebung des Bodens, um durch die direkte Verbindung zum Boden eine ideale Wärmeleitung und Effizienz zu gewährleisten. Die Heiztemperaturen sollten bei Vinyl-Fußbodenbelägen 27 Grad nicht übersteigen.

Teppichböden

Ein Teppich sorgt für eine gemütliche Atmosphäre und eine verbesserte Raumakustik. Er fühlt sich subjektiv immer wärmer an als beispielsweise ein Fliesenboden. Doch ist Teppichboden auch für eine Fußbodenheizung geeignet? Grundsätzlich ja, es gilt nur einige Regeln zu beachten. Das Material sollte nicht als Isolation wirken, da sonst die Wärme blockiert wird. Je dicker ein Teppich, umso höher ist sein Wärmedurchlasswiderstand. Die Wärmeleitfähigkeit ist hier vergleichsweise schlechter, beides zusammen führt zu einem höheren Energieverbrauch.

Am besten für eine Fußbodenheizung geeignet sind vor allem Teppiche aus flachem, wärmedurchlässigem Gewebe, wie zum Beispiel aus Kokos, Sisal oder Jute. Für alle, die es weicher mögen, kommt als Partner für die Fußbodenheizung am ehesten ein Wollteppich infrage. Für Fußbodenheizungen geeignete Teppichböden sind in der Regel speziell gekennzeichnet.

Welche Eigenschaften sollten Bodenbeläge für Fußbodenheizungen haben?

Um eine effiziente Wärmeübertragung und eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten, sollten Bodenbeläge für Fußbodenheizungen über bestimmte Eigenschaften verfügen.

  • Hohe Wärmeleitfähigkeit

Sie gibt Auskunft darüber, wie schnell die von der Fußbodenheizung abgegebene Wärme durch das Material an die Oberfläche gelangt. Abhängig ist dies unter anderem von der Materialart, der Dicke und der Dichte des Bodenbelages. Für die Wärmeleitfähigkeit gilt: Je höher dieser Wert, desto schneller geht die Wärme hindurch.

  • Geringer Wärmedurchlasswiderstand

Wenn der Wärmedurchlasswiderstand hoch ist, braucht es länger, bis die Wärme den Fußboden "durchdringt". Die Dicke des Materials geteilt durch die Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags ergibt den Wärmedurchlasswiderstand, der durch alle Schichten zusammenaddiert nicht höher sein darf als 0,15 m²K/W. Bei Bodenbelägen die aus mehreren unterschiedlichen Materialien oder Schichten bestehen, addieren sich deren Wärmedurchlasswiderstände.

  • Hitzebeständigkeit

Der Bodenbelag muss hitzebeständig sein, um den Temperaturen der Fußbodenheizung standzuhalten. Mangelnde Hitzebeständigkeit kann zu Verformungen und Schäden am Belag führen.

Bei der Entscheidung für Bodenbeläge, die für Fußbodenheizungen geeignet sind, ist es wichtig, die Spezifikationen und Angaben der Hersteller zu beachten. Speziell für diesen Einsatz konzipierte Bodenbeläge gewährleisten optimale Eigenschaften.

 

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