Ein Notstromaggregat für den Privathaushalt: Was ist bei der Anschaffung zu beachten?

Ein Notstromaggregat für den Privathaushalt: Was ist bei der Anschaffung zu beachten?

Notstromaggregate sind im Moment stark gefragt. Dafür sorgt die derzeitige Debatte um mögliche Energieversorgungslücken. Angesichts des Ukraine-Krieges und der Energiekrise wächst die Angst vor einem drohenden Blackout. Was tun, wenn tatsächlich ein längerer Stromausfall eintritt? Für Unternehmen werden Notstromaggregate von der Bundesregierung empfohlen, doch sind sie auch für Privathaushalte sinnvoll? Lesen Sie nachfolgend, was vor der Anschaffung eines Notstromaggregats bedacht werden sollte.

Wie viel Strom können Notstromaggregate liefern?

Notstromaggregate unterscheiden sich in ihrer Leistungsfähigkeit, dem Tankvolumen und der Betriebsdauer. Kleine Generatoren erzeugen beispielsweise nur 1.000 Watt, doch es gibt auch größere Geräte für den privaten Haushalt, die es auf 4.500-5.000 Watt  bringen. Je nachdem, welches Gerät mit Strom versorgt werden soll, muss das Notstromaggregat die entsprechende Leistung erbringen. So kann beispielsweise ein Mikrowellengerät, das 600 Watt braucht, mit einem Notstromaggregat mit einer Leistung vom 1.000 Watt gut funktionieren.

Doch auf Dauer können alle Generatoren kein vollwertiger Ersatz zur herkömmlichen Stromversorgung sein, sondern nur kurzfristig zur Überbrückung eingesetzt werden. Je höher die Leistung eines Notstromaggregates, umso kürzer ist bei gleichem Tankvolumen die Betriebsdauer mit einer Kraftstoffbefüllung. Ist das Betreiben von einzelnen Elektrokleingeräten und –werkzeugen ohne Probleme möglich, ist die Nutzung des Notstroms für Kühlschränke oder Tiefkühltruhen eher nicht praktikabel.

Wie lange ein Generator läuft, bevor der Tank nachgefüllt werden muss, hängt vom jeweiligen Gerät ab. So variiert die Laufzeit pro Tankfüllung bei mobilen Notstromaggregaten zwischen vier und zwölf Stunden. In Anbetracht der hohen Benzin- und Dieselpreise ist diese Stromversorgung sehr teuer.

Diesel- oder Benzingenerator: Wo liegen die Vor- und Nachteile?

Bei der Anschaffung eines Notstromaggregates taucht schnell die Frage auf, womit der Generator betrieben sein soll: Diesel oder Benzin? Beide Kraftstoffarten haben ihre Vor- und Nachteile.

So ist der größte Vorteil eines benzinbetriebenes Notstromaggregats der günstigere Preis. Zudem ist es durch geringeres Gewicht leichter in der Handhabung. Das Gerät hat keine Probleme beim Start in kühler Umgebung und läuft leiser als ein Dieselmotor. Es ist für kürzere Stromausfälle besser geeignet als ein dieselbetriebenes Gerät. Die Nachteile: Größere Gefahr durch leichte Entflammbarkeit und höherer Verbrauch. Außerdem ist Benzin maximal 1 Jahr lagerfähig. Bei längerem Nichtgebrauch können Probleme auftauchen.

Zu den Vorteilen eines dieselbetriebenen Notstromaggregats zählt, dass es oft leistungsfähiger und besser für den längeren Einsatz geeignet ist. Dazu ist es schwer entflammbar und damit relativ ungefährlich. Zudem gestaltet sich die Wartung des Gerätes einfacher. Aber auch hier gibt es Nachteile: Die Dieselvariante ist deutlich teurer in der Anschaffung. Die Geräte sind meist nur in großen Ausführungen erhältlich, sehr schwer und damit unhandlich. Im Winter ist ein Dieselgenerator nicht sofort startklar. Außerdem lassen die Umwelteigenschaften zu wünschen übrig.

Solarstromgeneratoren als umweltfreundliche Alternative

Immer gefragter sind auch Solarstromgeneratoren. Sie arbeiten mit einer kleinen Photovoltaik-Anlage und einer Speicherbatterie, die mit der Sonnenenergie automatisch nachgeladen wird. Dabei wird die elektrische Energie von Gleichstrom in Wechselstrom und zu höheren Spannungen transformiert. Die meist sehr kompakten Geräte bieten allerdings nur eine begrenzte Leistung – sie können aber bei Stromausfall beispielsweise das Betreiben eines Radios oder das Aufladen eines Handys ermöglichen.

Solargeneratoren in Kombination mit Stromspeichern sind nicht nur für den Notfall eine gute Idee, sondern bieten sich auch an, um im Alltag selbst Strom zu erzeugen und zu speichern. Allerdings: Die Ladezeit kann hier sehr lang sein. Sie hängt von der Sonneneinstrahlung und der Leistung ab. So kann es bei einem 1.000-Watt-Solaraggregat bis zu acht Stunden dauern, bis es wieder aufgeladen ist.

Was kostet ein Notstromaggregat?

Es gibt Notstromaggregate für Privathaushalte schon für wenig Geld, bereits ab 150 Euro erhält man sie. Doch die Leistung dieser Generatoren der Preisklasse bis ca. 500 Euro ist meist eingeschränkt und liegt bei 0,5 bis 3 KW. Notstromaggregate mit mehr als 4.000 Watt kosten 1.000 bis 5.000 Euro. Für wirklich leistungsfähige Anlagen, z.B. für Behörden oder Firmen, liegen die Preise bei bis zu 20.000 Euro.

Mit Benzin betriebene Notstromaggregate sind in der Regel in der Anschaffung etwas günstiger als Diesel-Modelle. Für einen mit Solarstrom angetriebenen Generator incl. eines kleinen Solarpanels muss man mit einem Preis von mindestens 1.000 Euro rechnen.

Je nachdem, für welches Modell man sich entscheidet und wie hoch die Leistung sein muss, um die gewünschten Geräte im Notfall mit Strom zu versorgen, variieren also auch die Kosten.

Lohnt sich die Anschaffung eines Notstromaggregats?

Da die Anschaffungskosten für ein Notstromaggregat mit ausreichender Leistung für den gesamten Bedarf eines Einfamilienhauses zwischen 7.000 und 10.000 Euro liegen, stellt sich die Frage, ob so ein Kauf sich lohnt.

Hier sind auch Experten geteilter Meinung. Hohe Anschaffungskosten, Lärmbelästigung und Platzbedarf sprechen dagegen. Doch bei einem Stromausfall ist die Möglichkeit, weiterhin elektrisch betriebene Geräte nutzen zu können, ein großer Pluspunkt. Insbesondere bei einem länger anhaltenden Blackout ist eine fortlaufende Versorgung besonders wichtig.

Mobile Generatoren können zudem nicht nur bei einem Stromausfall gute Dienste leisten, sondern sie können auch an Orten eingesetzt werden, an denen es keinen Strom gibt.

 

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