Hausbesichtigung: Worauf sollte man dabei achten?

Hausbesichtigung: Worauf sollte man dabei achten?

Wenn Sie sich für eine Immobilie interessieren und eine Hausbesichtigung ansteht, ist eine gute Vorbereitung auf diesen Termin von großer Bedeutung. Auch wenn das Bauchgefühl eine entscheidende Rolle für die Kaufentscheidung spielt, sollte man beim Besichtigungstermin genau hinschauen und wichtige Fragen nicht vergessen – denn es geht um viel Geld. Wie geht man gut vorbereitet zur Hausbesichtigung und welche Punkte sollten unbedingt geklärt werden? Eine im Vorwege erstellte Checkliste kann hierbei eine gute Hilfe sein. Einige wichtige Informationen zum Thema Hausbesichtigung haben wir im folgenden Beitrag für Sie zusammengestellt.

Was lässt sich schon vor einer Hausbesichtigung klären?

Nach dem Sondieren und Vergleichen verschiedener Angebote wird ein Haus in die engere Auswahl genommen. Dies entspricht der Beschreibung nach am ehesten den Vorstellungen des Kaufinteressenten und liegt auch im Budget. Der nächste Schritt wäre eine Hausbesichtigung, doch einen ersten Eindruck kann sich der Interessent auch vorher schon verschaffen, indem er sich die Lage und das Umfeld der Immobilie anschaut. Je mehr Informationen im Vorfeld einer Besichtigung gesammelt werden, umso klarer kann es zu einer Entscheidung für oder gegen das Objekt kommen. Dabei können folgende Punkte schon geprüft werden:

  • Entspricht die Wohnlage den Wünschen und Vorstellungen? Auch für einen möglichen Wiederverkauf der Immobilie ist die Wohnlage ein entscheidendes Kriterium und hat großen Einfluss auf den Verkaufspreis.
  • Wie ist die Infrastruktur? Je nach persönlicher Lebenssituation können es wichtige Kriterien sein, ob zum Beispiel Schulen und Kindergärten, Ärzte und Apotheken, Sportvereine und Freizeitangebote, Einkaufsmöglichkeiten oder auch die öffentlichen Verkehrsmittel schnell erreichbar sind.
  • Ein Gespräch mit Nachbarn kann Aufschluss geben über Vor- und Nachteile, die vielleicht auf den ersten Blick nicht offensichtlich sind.

Wenn man bei gefragten Immobilien möglichst schnell sein ernsthaftes Interesse durch eine gewünschte Hausbesichtigung zeigen möchte, können die genannten Punkte natürlich auch noch im Anschluss an die Hausbesichtigung gecheckt werden.

Welche Dokumente/Unterlagen sollten vorliegen?

Ein umfassendes Exposé sollte bereits folgende Informationen enthalten

  • Grundriss
  • Baujahr
  • Wohnfläche   
  • Energieausweis

Falls entsprechende Angaben fehlen, sollten diese vor der Hausbesichtigung vom Makler beziehungsweise Verkäufer angefordert werden.

Empfehlenswert ist es außerdem, vor der Hausbesichtigung einen Blick auf folgende Dokumente zu werfen: Grundbuchauszug, Flurstückkarte, eventuell Baugenehmigung für geplante Neubauten auf dem eigenen Grundstück und Baupläne, die Aufschluss über vorgesehene Neubauten oder geplante Straßensanierungen geben, die ggf. Kosten verursachen könnten.

Worauf sollte man bei einer Hausbesichtigung achten?

Bei einer Hausbesichtigung ist die Herausforderung, auf verschiedene Dinge gleichzeitig zu achten. So ist es zwar wichtig, das Objekt auf sich wirken zu lassen und die Atmosphäre zu spüren. Aber trotz des emotionalen Erlebnisses sollten die sachlichen Fakten nicht außer Acht gelassen werden. Neben der Raumaufteilung sollte auch der Ausstattung Beachtung geschenkt werden. Muss die Heizungsanlage in Kürze ausgetauscht werden? Reichen Steckdosen und Wasseranschlüsse? Verfügt das Haus über einen schnellen Internetzugang? Gibt es ausreichende Außenbeleuchtung und einen Gartenwasserzähler? In welchen Zustand sind die Außenanlagen?

Besonderes Augenmerk sollte man auf mögliche Schäden an der Immobilie richten. Grundsätzlich empfiehlt sich, folgende Dinge genau anzusehen:

  • Kellerräume (eventuell Schäden durch Feuchtigkeit oder Schimmelprobleme)
  • Dach (Art und Alter der Eindeckung, Dämmung)
  • Heizungsanlage (Wartungsprotokoll einsehen, ggf. Austausch erforderlich?)
  • Zustand von Fenstern und Türen (verzogene Rahmen, schlechte Isolierung)
  • Fassade auf Schäden und Risse prüfen (Feuchtigkeitsschäden)

Was gehört auf die „Checkliste“ der Hausbesichtigung?

Zu folgenden Punkten sollten bei der Hausbesichtigung alle Fragen geklärt werden:

  • Grundstück (Fläche, Ausrichtung, angrenzende Grundstücke…)
  • Wohnlage und Umgebung (Infrastruktur, Freizeitmöglichkeiten, mögliche Lärm- oder Geruchsbelästigungen…)
  • Grundriss und Zuschnitt (z.B. auch die Frage, ob Wohnfläche erweiterbar ist)
  • Zustand der Immobilie (Alter, Elektroinstallation, Heizungsanlage …)
  • Ausstattung (Küche, Bäder, Barrierefreiheit…)
  • Außenanlagen (Garten, Garage, Carport, Schuppen…)
  • Details zum Kaufvertag (Kaufpreis, Bezugstermin, Entscheidungsfrist…)

Detaillierte Checklisten zur Hausbesichtigung mit vielen Einzelheiten „zum Abhaken“ sind im Internet auf verschiedenen Portalen verfügbar, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale unter: www.ratgeber-verbraucherzentrale.de

Was bei einer Hausbesichtigung noch zu empfehlen ist

Besichtigen Sie das Haus bei Tageslicht! Nur dann lassen sich Beschaffenheit von Keller, Fassade und Dach beurteilen. Der zweite Besichtigungstermin sollte an einem anderen Wochentag und ggf. zu einer anderen Uhrzeit als der erste stattfinden. Dies gilt insbesondere, wenn der erste Termin am Wochenende stattgefunden hat. So kann man  einen besseren Eindruck von der unterschiedlichen Lärmsituation bekommen.

Grundsätzlich ist es zu empfehlen, zu einer Hausbesichtigung eine am Kauf unbeteiligte Person mitzunehmen. Diese kann das Objekt neutraler beurteilen. Insbesondere bei älteren Häusern ist ein zweiter Besichtigungstermin ratsam, bei dem ein/e fachkundiger Begleiter/in dabei ist. Dies kann ein/e professionelle/r Sachverständige/r sein oder auch ein/e befreundete/r Handwerker/in, Bauingenieur/in oder Architekt/in.

 

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