Kleiner Garten ganz groß!
Endlich ist das Traumhaus gefunden, doch die Größe des Grundstückes entspricht nicht den Idealvorstellungen der neuen Besitzer. Steht nur eine kleine Gartenfläche zur Verfügung, kann man aber mit optischen Tricks viel bewirken. Es bedarf dennoch einiger Überlegungen, um auf diesem Grundstück seine Gartenträume zu erfüllen. Alle, die nicht die „Standardvariante“ mit Terrasse, kleiner Rasenfläche und ein paar Staudenbeeten vor der Hecke umsetzen möchten, finden nachfolgend ein paar Tipps zur kreativen Gestaltung eines kleinen Gartens.
Prioritätenliste hilft bei der Planung
Alle Wünsche können sicher auf kleinem Raum nicht umgesetzt werden. Und mit vielen unterschiedlichen Gestaltungsideen und einer Überfrachtung mit Pflanzen wirkt ein solcher Garten schnell überladen. Wenn also feststeht, welche Wünsche der Garten erfüllen soll, ist eine Prioritätenliste sinnvoll. Wer beispielsweise lange Abende mit Freunden auf der Terrasse liebt, sollte diese trotz des kleinen Grundstücks großzügig planen und vielleicht sogar mit einer Outdoor-Küche ausstatten. Dafür aber benötigt nicht jeder Garten zwangsläufig eine Rasenfläche. Und wer Wert auf frische Kräuter und Gemüse aus eigenem Anbau legt, entscheidet sich dann eher für einen kleinen, an die Terrasse grenzenden, duftenden Kräutergarten oder ein Gemüsebeet.
Was macht auch einen kleinen Garten spannend?
Um Abwechslung in den Garten zu bringen, sollten verschiedene Bereiche optisch voneinander getrennt werden, ohne die Gesamtfläche in Einzelflächen zu zerteilen. Hier eignen sich besonders niedrige oder halbhohe Elemente wie Hochbeete, Steinmauern, abgestufte Hecken, Gräser und Sträucher oder auch einladende Sitzecken. Daneben bringen Höhenunterschiede und verschiedene Materialien Abwechslung und Spannung in den kleinen Garten.
Auch durch verschiedene Farben lassen sich kleine Gärten wirkungsvoll gestalten. Eine wohlüberlegte Farbgebung kann damit beispielsweise mehr Tiefe suggerieren. Diese wird etwa durch großblättrige dunkle Pflanzen im Vordergrund und kleinblättrige, niedrige und helle Pflanzen im Hintergrund erreicht. Zusätzliche Raumtiefe schafft ebenso ein Fixpunkt am Ende eines Weges oder des Grundstücks. Dies kann beispielsweise ein Busch mit besonders attraktiver Blüte sein.
Wasserliebhaber müssen auch in einem kleinen Garten nicht auf einen Teich verzichten. Eine Wasserfläche, in dem sich Himmel und Umgebung spiegeln, vergrößert optisch das Grundstück und zaubert zusätzlich hübsche Lichtreflexe. Wenn der Platz für einen Teich nicht ausreicht, kann ein Holzbottich mit Wasserpflanzen oder ein Sprudelstein für entsprechende Stimmung sorgen.
Als Bienen- und Schmetterlingsweide findet sich auch im kleinen Garten eine Fläche für Wildblumen. Bei Platznot können sie auch in einem Kübel gedeihen, sorgen für romantisches Flair und bieten vielen nützlichen Insekten einen Lebensraum.
Gezielte Akzente und Highlights kann man mit schönen Gartenobjekten und Skulpturen setzen, die zu jeder Jahreszeit das Auge erfreuen. Ebenso schaffen andere Hingucker wie bewachsene Spaliere, Lichtkugeln und sonstige Deko-Elemente - je nach persönlichem Geschmack - eine individuelle Atmosphäre.
Auch für Kinder kann ein Garten selbst ohne Spielrasen spannend sein, wenn er dafür gute Versteckmöglichkeiten, spannende Durchblicke oder sogar ein kleines Beet zur eigenen Gestaltung bietet.
Worauf sollte man verzichten?
Auf große Bäume, Büsche und Pflanzen, die ausgewachsen nicht mehr zu den Relationen des Gartens passen, sollte man auf einem kleinen Grundstück verzichten.
Auch zu wuchtige Hecken nehmen viel Platz ein – stattdessen können als Sicht- und Windschutz zum Beispiel Zäune aus unbehandeltem Holz dienen, an denen immergrüne oder blühende Rankpflanzen empor klettern können. Hobbygärtner sollten darauf achten, bei der Wahl ihrer Pflanzen nicht zu viele leuchtende Farben durcheinander zu mischen, sonst wirkt der kleine Garten schnell unruhig und voll.
Platzraubende Wege sollten nur dann eingeplant werden, wenn sie oft genutzt werden und damit Sinn machen. Dies ist zum Beispiel ein Weg von der Garage zum Wohnhaus. In anderen Fällen reichen vielleicht Trittsteine, die aber auch immer zu einem Ziel führen sollten, zum Beispiel einem lauschigen Sitzplatz.