Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Lohnt sich ein Bausparvertrag?

Wenn Sie sich in der Zukunft den Wunsch eines Eigenheims erfüllen wollen, aber noch nicht über genug Eigenkapital verfügen, könnte der Bausparvertrag eine Lösung für Sie sein. Was ein Bausparvertrag genau ist und ob sich der Abschluss eines Bausparvertrags lohnt, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist der Bausparvertrag?

Der Bausparvertrag stellt eine Möglichkeit dar, Ihr Geld für zukünftige Immobilienfinanzierungen anzulegen. Dabei ist der Bausparvertrag nicht nur ein Sparvertrag, sondern eine Kombination aus Sparvertrag und Darlehen, bei dem ein fester Zinssatz bei Vertragsschluss vereinbart wird. Nicht alle Bausparverträge sind gleich – zu den verschiedenen Varianten zählen zum Beispiel die Bausparsofortfinanzierung, der klassischer Bausparvertrag und der Bausparvertrag mit Riester-Förderung.

Wie funktioniert ein Bausparvertrag?

Der Bausparvertrag wird mit einer Bausparkasse abgeschlossen. Dafür legen Sie gemeinsam die Höhe der Bausparsumme fest. Die Bausparsumme besteht aus dem Bausparguthaben, welches Sie anlegen und dem Bauspardarlehen, welches die Bausparkasse Ihnen zu Verfügung stellen wird. Außerdem vereinbaren Sie mit der Bausparkasse einen festen Zinssatz für die Rückzahlung des Darlehens. Das eingezahlte Geld fließt in einen gemeinsamen Topf für alle Bausparer, aus dem dann die jeweiligen Darlehen ausgezahlt werden. Ein Bausparvertrag besteht aus drei Phasen:

1. Sparphase

Die Dauer der Sparphase richtet sich nach der Höhe der festgelegten Bausparsumme und der von Ihnen gewählten Rate, die Sie monatlich einzahlen. 

2. Zuteilungsphase

Sobald ein vorher bestimmter, prozentualer Anteil der Bausparsumme eingezahlt worden ist, beginnt die Zuteilungsphase. Sie sind nun dazu berechtigt, das von Ihnen angesparte Geld plus das Darlehen der Bank zu erhalten. 

3. Darlehens- und Tilgungsphase

Der Anteil der Bausparsumme, welchen Sie zunächst als Darlehen erhalten, wird in monatlichen Raten zusätzlich des vorher festgelegten Zinssatzes an die Bausparkasse zurückgezahlt.

Voraussetzungen für den Bausparvertrag

Das Geld, welches Ihnen durch die Bausparkasse zur Verfügung gestellt wird, muss für wohnwirtschaftliche Zwecke eingesetzt werden. Dazu zählt nicht nur der Bau einer neuen Immobilie, sondern zum Beispiel auch der Erwerb sowie Sanierungen und Modernisierungen von verschiedenen Bestandsimmobilien. Dabei sind sowohl Eigentums- als auch Mietimmobilien mit einbegriffen.

Interessant ist, dass auch Vermieter und Mieter den Bausparvertrag nutzen können. Vermieter können durch Umbauten und Sanierungen den Wert ihrer Immobilie steigern und Mieter profitieren vom Bausparvertag, fall sie Sanierungen oder Modernisierungen am Mietobjekt durchführen wollen – diese sollten aber natürlich vorher mit dem Vermieter abgesprochen worden sein.

Vor- und Nachteile des Bausparvertrags

Vorteile

Einer der Vorteile des Bausparvertrags ist, dass selbst, wenn Sie sich gegen den Erwerb eines Eigenheims entscheiden, Ihr angelegtes Geld nicht verloren geht. Nach einer Frist von sieben Jahren steht Ihnen das angesparte Kapital frei zur Verfügung, solange Sie das Bauspardarlehen der Bank noch nicht in Anspruch genommen haben. Dann gilt, dass das Geld für eine wohnwirtschaftliche Maßnahme eingesetzt werden muss. Dennoch bietet der Bausparvertrag eine Möglichkeit, Kapital anzulegen. Auf das angelegte Geld bekommen Sie außerdem Zinsen von der Bausparkasse – auch wenn diese zurzeit sehr gering ausfallen.

Verwenden Sie das Bauspardarlehen, profitieren Sie außerdem von der Planungssicherheit durch den bereits beim Vertragsschluss festgelegten Zinssatz. Während des Laufzeit Ihres Darlehens müssen Sie also nicht damit rechnen, dass die Zinsen für Sie steigen.

Bausparer können außerdem von staatlichen Förderungen profitieren. Geringverdienenden Bausparern kommt beispielsweise die Wohnungsbauprämie zugute, da diese vom Einkommen abhängig ist.

Nachteile

Ein Nachteil des Bausparvertrags ist, dass die letztliche Zuteilung des Bausparguthabens von vielen Faktoren abhängt. Unter anderem spielt die von der Bausparkasse an alle laufenden Bausparverträge errechnete Bewertungszahl eine Rolle. Diese bestimmt die Reihenfolge, in der die Darlehen vergeben werden. Es kann also sein, dass Sie sich bis zu dem Erhalt des Darlehens gedulden müssen.

Wer zeitnah eine Immobilie erwerben will, ist mit dem Bausparvertrag nicht gut beraten. Bis genug Geld in die Kasse eingezahlt worden ist, sodass man einen Anspruch auf das Darlehen bekommt, vergehen in der Regel mehrere Jahre. Oft ist es außerdem notwendig, zusätzlich zum Bausparvertrag noch eine weitere Finanzierung für den Erwerb einer Immobilie aufzunehmen.