Zwischenfinanzierung – Wann kommt sie zum Einsatz?

Zwischenfinanzierung – Wann kommt sie zum Einsatz?

Sie können bereits ein Haus Ihr Eigen nennen, haben sich aber dazu entschieden, Ihr Eigenheim noch einmal zu wechseln? Wenn Sie Glück haben, läuft der Wechsel aus finanzieller Sicht reibungslos ab, sodass Sie die Kaufsumme für Ihr altes Eigenheim erhalten, bevor die Anzahlung für das neue Eigenheim fällig ist. Doch was, wenn das nicht der Fall ist? Hier kann die sogenannte Zwischenfinanzierung ins Spiel kommen. Worum genau es sich dabei handelt, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag.

Was ist die Zwischenfinanzierung?

Die Zwischenfinanzierung ist eine Sonderform der Baufinanzierung und kommt zum Einsatz, wenn Eigenkapital zwar theoretisch vorhanden, aber zum gegebenen Zeitpunkt noch nicht verfügbar ist. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Anzahlung der neuen Immobilie vor Verkauf der eigenen Immobilie geschehen muss. Verfügt man in dieser Situation nicht gerade über genügend Eigenkapital, um die Anzahlung aus eigener Tasche zu stemmen, kann sich die Finanzierung schwierig gestalten. Die Zwischenfinanzierung dient hier als Überbrückungsmöglichkeit, bis das Kapital zur Verfügung steht.

Laufzeit & Tilgung der Zwischenfinanzierung

Bedingung für die Zwischenfinanzierung ist natürlich, dass das Eigenkapital, um das Darlehen zu tilgen, in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen wird. Meist wird der Kredit auf einige Wochen oder Monate festgelegt, die Laufzeit der Zwischenfinanzierung ist aber auf maximal 24 Monate begrenzt.

Die Höhe der Finanzierung richtet sich nach der Summe des Eigenkapitals, welches in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Außerdem wird ein variabler Zinssatz festgelegt, sprich, die monatliche Zinsrate kann sich während der Laufzeit des Kredits ändern und sowohl steigen als auch sinken. Während der Kreditlaufzeit werden allerdings auch nur die Zinsen getilgt. Die Gesamtsumme des Darlehens wird auf einen Schlag abbezahlt, sobald das Geld zur Verfügung steht – die Zwischenfinanzierung ist ein sogenanntes „endfälliges Darlehen“.

Was sind die Vorteile einer Zwischenfinanzierung?

Die Zwischenfinanzierung bietet mehr Flexibilität beim zeitgleichen Kauf und Verkauf von Immobilien und unterstützt den reibungslosen Ablauf Ihres Vorhabens. Da der Kredit mit einem Schlag zurückgezahlt wird und zunächst nur die Zinsen fällig werden, fallen die monatlichen Tilgungsraten gering aus.

Was sind ihre Nachteile?

Insgesamt fällt das Darlehen mit Hinblick auf die Zinsen teurer aus als bei einer langfristigen Finanzierung, da die Bank bei der Zwischenfinanzierung den gleichen Aufwand hat wie bei einer längerfristigen Finanzierung. Außerdem werden von der Bank noch Risikoaufschläge draufrechnet. Dadurch sichert sich die Bank für den Fall ab, dass die Immobilie doch nicht oder nicht zu dem angesetzten Kaufpreis verkauft werden kann. Anders kann es aussehen, wenn der Kaufvertrag für die Immobilie schon unterschrieben worden ist oder ein notarieller Kaufvertragsentwurf vorgelegt werden kann. 

Die Kosten für eine Zwischenfinanzierung unterscheiden sich von Bank zu Bank, daher kann ein Vergleich der verschiedenen Angebote ratsam sein.