Begrünen von Pflasterfugen erspart das mühsame Säubern.
Gepflasterte Wege und Terrassen sehen schön aus und sind zweckmäßig, doch gerade bei den aktuell regelmäßigen Niederschlägen wuchert das Unkraut in den Fugen so schnell, dass man mit dem Reinigen kaum nachkommt. Das hartnäckige Grün ist ein echter Überlebenskünstler und lässt Gartenwege, Terrassen und Garageneinfahrten ungepflegt und vernachlässigt erscheinen. Fugenauskratzen ist eine zeitaufwändige und sehr mühsame Arbeit, die niemand gern macht. Und immer wieder siedeln sich unerwünschte Unkräuter in den Pflasterfugen an und die Strapaze beginnt von vorn. Wer sich diese Mühe ersparen möchte, sollte über die gezielte Begrünung der Fugen nachdenken. Was dabei zu beachten ist und welche Pflanzen sich dafür eignen erfahren Sie im folgenden Beitrag.
Welche Vorteile hat es, Pflasterfugen zu bepflanzen?
Der große, bereits genannte Nutzen ist natürlich die Arbeitsersparnis und die Zeit, die dann für angenehmere Beschäftigungen genutzt werden kann. Doch Pflasterfugen zu begrünen kann Gehwege und Terrassen auch aufwerten. Eine gezielte Aussaat von geeigneten Pflanzen sorgt für einen natürlichen Charme gepflasterter Flächen und verschönert als gestalterisches Element den Garten. Nicht zuletzt profitieren auch Bienen und andere Insekten von dieser Maßnahme.
Eignen sich alle Wege und Flächen für die Begrünung von Fugen?
Eine Begrünung von Flächen oder Wegen, die regelmäßig und oft genutzt werden, kann schwierig sein. Denn viele Pflanzen vertragen ständige Fußtritte nicht. Eine Möglichkeit ist es, hier nur die Fugen der Randbereiche zu begrünen und die Hauptwege frei zu lassen. Es gibt allerdings auch Pflanzen, die so trittfest und robust sind, dass sie sich für stark begangene Wege eignen. Auch bei schmalen Fugen sollte man nur sehr widerstandsfähige Pflanzen wählen. Sind die Fugen breiter als zwei Zentimeter, kann man auch kleine Polsterpflanzen oder Blumen ansiedeln.
Wie bereitet man die Fugen auf die Bepflanzung vor?
Haben Sie sich für die gezielte Begrünung der Pflasterfugen entschieden, heißt es dann einmal noch: Fugen auskratzen! Die neue Bepflanzung soll es leicht haben und sich nicht gegen vorhandene Konkurrenz behaupten müssen. Dazu müssen auch tiefwurzelnde Unkräuter entfernt werden. Die Fugen müssen daher tief ausgekratzt werden, um den neuen Wunschpflanzen genügend Erde und Raum zum Wachsen zu bieten. In die Fugen wird dann nährstoffarme, sandige und lockere Erde gegeben, um den neuen Pflanzen das Einwurzeln zu erleichtern. Dabei sollte die Erde einige Zentimeter unter dem Pflaster liegen, damit die Pflanzen ausreichend Platz zum Gedeihen haben. So wachsen die neuen Bodendecker auch unterhalb der Steinkante und werden nicht direkt betreten.
Welche Pflanzen sind für Pflasterfugen geeignet?
Pflanzen für Pflasterfugen müssen anspruchslos sein und mit wenigen Nährstoffen auskommen. Auch Trockenheit sollte ihnen nichts ausmachen. Wichtig ist außerdem natürlich, dass sie widerstandsfähig und trittfest sind. Zu den robusten Pflanzen, die sich auch für stark genutzte Wege und Terrassen eignen, zählen verschiedene Thymian-Arten oder beispielsweise auch die Korsische Minze. Sie nimmt das Betreten nicht übel und verströmt dabei noch einen herrlich frischen Duft. Auch das Bruchkraut (Herniaria glabra) ist sehr widerstandsfähig und hält starker Beanspruchung stand.
Für schmale Fugen kommen viele Sedum-Arten infrage. Sie sind nicht nur preiswert und pflegeleicht, sondern auch trittfest und vertragen Hitze und Trockenheit. Mit ihren hübschen Blüten in attraktiven Farben bereichern sie außerdem das Nahrungsangebot für Bienen und Schmetterlinge.
Hier noch einige Beispiele von Pflanzen, die sich für Pflasterfugen eignen:
- Mauerpfeffer
- Pfennigkraut
- Römische Kamille
- Sand-Thymian
- Stachelnüsschen
- Sternmoos
- Teppich-Golderdbeere
Auch der Horn-Sauerklee, den viele als lästiges Unkraut ansehen, obwohl er ebenso eine Heilpflanze ist, setzt sich gern in Fugen fest und breitet sich dort aus. So ist er eigentlich eine ideale Fugenbepflanzung, denn er sieht außerdem hübsch aus und liefert mit seinen gelben Blüten wertvolle Nahrung für Wildbienen sowie andere Insekten. Statt dieses vermeintliche „Unkraut“ zu bekämpfen, kann man es also auch sinnvoll einsetzen.
Häufig hat sich auch Moos in Pflasterfugen angesiedelt. Moos ist ökologisch wertvoll, es filtert Staub, speichert Wasser und dient als natürliche Klimaanlage. Und wenn man genau hinsieht, ist Moos wunderschön, es dient außerdem vielen kleinen Tieren als Lebensraum. Solange Moos also nur in den Fugen wächst und nicht zu einer gefährlich rutschigen Fläche wird, kann man es gern beim Auskratzen verschonen.
Welche Pflanzen für die Begrünung infrage kommen, hängt von mehreren Faktoren ab. So gibt es für schmale oder breite Fugen, für sonnige als auch für schattige Bereiche geeignete Pflanzenarten. Auch wintergrüne Sorten sind dabei! Lassen Sie sich bei Ihrem Gärtner oder dem Gartenmarkt Ihres Vertrauens beraten und freuen Sie sich auf hübsch gestaltete Pflasterfugen und weniger Arbeit!
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