Energieautarke Häuser – Unabhängige Energieversorgung Ihrer Immobilie

Energieautarke Häuser – Unabhängige Energieversorgung Ihrer Immobilie

Unabhängigkeit von steigenden Preisen für Strom und Gas – das muss kein Traum bleiben. Wie Sie Ihre Immobilie autark, also selbstständig, versorgen können, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was bedeutet Energieautarkie?

Autark zu leben bedeutet, unabhängig zu sein. Auf das Wohnen angewendet bedeutet Autarkie, sich selbst mit Energie, also Strom und Wärme, zu versorgen.

Während ein energieautarkes Haus dafür sorgt, dass es seine Bewohner unabhängig mit Strom, Wärme und Warmwasser versorgt, gibt es ebenfalls komplett autarke Häuser. Bei komplett autarken Häusern versorgen Sie sich zusätzlich zur Energie auch selbstständig mit Wasser. Der Grad der Autarkie hängt von den gewählten Systemen und Anlagen ab.

Wärme

Um seine Immobilie eigenständig mit genügend Wärme versorgen zu können, sollte man zunächst auf eine ausreichende Dämmung achten, um Wärme speichern zu können und weniger heizen zu müssen. Bei Neubauten kann zudem die Raumausrichtung für passive Wärmegewinnung sorgen. Durch die Ausrichtung der Aufenthaltsräume zum Süden, werden diese durch die Sonneneinstrahlung bereits mit Wärme versorgt.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass frische, kalte Außenluft durch die Wärme in der bereits verbrauchten Raumluft vorgeheizt wird und somit ebenfalls weniger geheizt werden muss.

Um zusätzliche Wärme zu erzeugen, kann auf die Installation von Solarwärmeanlagen und Wärmepumpen zurückgegriffen werden. Während die Solarwärmeanlage die Sonnenenergie nutzt, um Haus und Brauchwasser zu heizen, macht sich die Wärmepumpe die Umweltwärme zu Nutze. Sie nutzt ein Kältemittel, um die Temperatur weiter zu steigern. Allerdings wird für den Betrieb einer Wärmepumpt Strom benötigt, weshalb sie nicht zur kompletten Energieautarkie einer Immobilie führt. Eine Kombination beider Alternativen kann sinnvoll sein, um eine auszureichende Wärmeversorgung zu bieten. Um darüber hinaus ganzjährig für ausreichend Energie zu sorgen, empfiehlt sich der Einsatz von Wärmespeichern.

An kalten Wintertagen können Kamine oder Öfen für zusätzliche Wärme sorgen und bieten die Sicherheit, auch bei unzureichend gespeicherter Energie das Haus heizen zu können. 

Strom

Im Bereich der Stromversorgung bieten sich besonders Photovoltaik- und Kleinwindanlagen an. Die Photovoltaikanlage arbeitet dabei ebenfalls mit der Sonnenenergie, welche bei einem Überschuss auch in Heizwärme umgewandelt werden kann.

Die Stromproduktion beider Systeme ist vom Wetter und der Tageszeit abhängig, weshalb ein Energiespeicher benötigt wird. Die Kombination von Photovoltaik-, Kleinwindanlage und einem Energiespeicher bringt die meiste Autarkie mit sich, da die Systeme sich so je nach Wetterlage ergänzen können.

Bei Ausfällen der Anlagen oder Stromengpässen können Notstromaggregatoren Abhilfe verschaffen. Eine weitere Option für den Notfall ist, sich dennoch an die öffentliche Stromversorgung anzuschließen, was jedoch dem Sinn einer energieautarken Immobilie widerspricht.

Vor- und Nachteile der Autarkie

Die Umstellung auf die Energieautarkie bringt zunächst hohe Kosten durch den Umbau beziehungsweise die Anschaffung der Anlagen mit sich. Der Gebrauch diese Anlagen bringt jedoch nicht nur Ihre energetische Unabhängigkeit mit sich, sie haben auch einen positiven Einfluss auf die Umwelt und das Klima. Durch den niedrigeren Energiebedarf und das Verwenden erneuerbarer Energien, werden weniger Schadstoffe produziert. 

Ein Nachteil ist, dass nicht alle Häuser für die Einrichtung von beispielsweise Photovoltaikanlagen geeignet sind. Ebenfalls problematisch ist die Speicherung von Energie. Für mehr Sicherheit gegen Stromausfälle sorgen Speichersysteme, die jedoch oft kostspielig sind.

Wen die Kosten abschrecken, der sollte sich vor Augen halten, dass Ausgaben, je nach Autarkiegrad des Gebäudes, meist nur für die Anschaffung und Installation der Anlagen anfallen. Auf lange Sicht könnte es sich also lohnen, die Energie für sein Haus selbstständig zu produzieren, um Unabhängigkeit von Preisentwicklungen für Energie und Heizkosten zu erlangen.