Fertighäuser aus den 60er Jahren – Was Sie beim Kauf beachten sollten
Auf dem Immobilienmarkt werden besonders Bauten aus den 60er Jahren verhältnismäßig günstig angeboten. Besonders Menschen, die sich mit Immobilien weniger gut auskennen, lassen sich von den günstigen Preisen und oftmals großen Grundstücken locken. Doch Vorsicht ist geboten: Fertighäuser aus den 60er Jahren können große Risiken bergen.
Der 60er-Jahre-Bau: Bei vielen Menschen beliebt
Eine klassische Bauweise der 60er Jahren ist der eingeschossige Bau mit flachem Dach. Vorteile bringt der großzügige Grundriss, große Fenster und das oftmalige Tageslichtbad. Doch ebenso gibt es typische Nachteile für diese Bauart: Gesundheitsschädigende Baustoffe und eine schlechte Dämmung sind dabei nur Beispiele.
In den 1960er Jahren wurden erstmalig Baustoffe seriell kombiniert und verarbeitet. Die Zeit brachte die Erkenntnis, dass die Kombination von gewissen Baustoffen allerdings als problematisch gilt. Beispiele hierfür sind Asbest, Formaldehyd, Holzschutzmittel, polycyclische atomatische Kohlenwasserstoffe und noch viele weitere Substanzen, die in Dämmstoffen vorhanden sind. Die Sanierung dieser Häuser ist ein kostspieliger Prozess.
Probleme durch die ungenügende Dämmung
Auch im Keller verstecken sich weitere Probleme: Viele dieser alten Gebäude sind feucht. Das liegt daran, dass sich im Keller nur eine sehr schlechte, manchmal auch gar keine Abdichtung befindet. So kommt es zu einer inneren Kondensatbildung, welche die Bildung von Schimmel begünstigt. Wenn die Dämmung im Sockelbereich der Außenwand faulig ist, muss bei einer Sanierung die komplette Sockelausstattung erneuert werden – Ebenso eine sehr kostspielige Angelegenheit.
Selbst wenn die Dämmung des gewählten 60er Jahre Hauses noch in Ordnung sein sollte, ist der heutige Standard der Dämmwirkung ein völlig anderer. Lassen Sie sich als potentieller Kunde bei einer Besichtigung unbedingt die Heizkostenabrechnungen der vergangenen Jahre zeigen. Sofern Sie einen Kauf beabsichtigen, sollten Sie eine energetische Sanierung im Auge behalten.
Ganz egal, welche Sanierungspläne für das Haus bestehen; alle Nachrüstpflichten der Energiesparverordnung (EnEV) müssen umgesetzt werden. Das Dämmen der oberen Geschossdecke oder die Verwendung von warmwasserführenden Armaturen und Leitungen sind dabei nur Beispiele. Vor allem die nachträgliche Dämmung des Daches ist lohnenswert. Doch hängt es von der Statik und dem Bebauungsplan ab, ob eine Anhebung des Daches auf Stehhöhe möglich ist. Bei Fertighäusern aus der ersten Generation ist es normalerweise nicht möglich, das Dach anzuheben.
Weitere Sanierungsmaßnahme – Weitere Kosten
Die Wasserleitungen können ein weiteres, schwerwiegendes Problem bilden, denn wenn Diese älter als ein halbes Jahrhundert sind, müssen sie vollständig erneuert werden. Auch Stromleitungen und Heizsysteme müssen oft vollständig modernisiert werden, da sie den heutigen Bedürfnissen und Normen nicht gerecht werden.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass sich der Preis von 60er Jahre Häusern oft nur auf den ersten Blick als günstig erweist. Sollten Sie Ihr Haus an den modernen Standard anpassen müssen, so können Sie davon ausgehen, dass eine immense Sanierung notwendig ist, die das Haus in den Rohzustand zurückversetzen könnte. Sollten Sie sich für ein Haus der 1960er Jahre interessieren, ist es lohnenswert, den tatsächlichen Wert durch einen Wertgutachter ermitteln zu lassen. Im Zweifelsfall sparen Sie so viel Geld.
Melden Sie sich gerne bei uns – Unsere Wertgutachter helfen Ihnen gerne weiter; transparent und ohne böse Überraschungen!