Feuerlöscher: Welcher eignet sich am besten für zuhause?

Feuerlöscher: Welcher eignet sich am besten für zuhause?

In öffentlichen Gebäuden wie Einkaufszentren oder Schulen sind Feuerlöscher als Teil einer Brandschutzordnung oft rechtlich vorgeschrieben. Doch auch für den privaten Haushalt ist ein Feuerlöscher eine sinnvolle Investition zur Brandprävention. Gerade in dieser Zeit um die Jahreswende herum häufen sich die Wohnungsbrände. Denn brennende Kerzen, trockene Tannenbäume und auch Feuerwerkskörper können schnell zu brenzligen Situationen führen. Da ist es Gold wert, wenn man einen Feuerlöscher in greifbarer Nähe hat. Es muss aber der passende sein! Welche Feuerlöscher es gibt und für welchen Zweck sie geeignet sind - dies und mehr erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Sind Feuerlöscher in Wohnhäusern Pflicht?

Im  Gegensatz zu Rauchmeldern sind Feuerlöscher in Wohnhäusern (noch) nicht verpflichtend. Dies bedeutet allerdings keinesfalls, dass sie nicht sehr sinnvoll wären. Denn bis die Feuerwehr im Brandfall vor Ort ist, vergehen in der Regel 8 bis 15 Minuten. In dieser Zeit kann mit dem richtigen Feuerlöscher und bei richtiger Anwendung häufig viel Schaden verhindert werden. So empfiehlt auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Feuerlöscher für zu Hause.

Einsatz nach Brandklassen

Je nach Einsatzzweck sind die Feuerlöscher für verschiedene Brandklassen geeignet und zugelassen. Unterschieden werden die Klassen

  • A = Brand fester Stoffe, flammen- und glutbildend (z.B. Holz, Stroh, Textilien)
  • B = Brand flüssiger oder flüssig werdender Stoffe (z.B. Benzin, Fette, Lacke)
  • C = Brand von flammenbildenden Gasen (z.B. Propan, Wasserstoff, Stadtgas)
  • D = Brand von Metallen (z.B. Aluminium, Magnesium und Legierungen)
  • F = Brand pflanzlicher und tierischer Fette und Öle (insbesondere in Frittiergeräten)

Worin unterscheiden sich die Feuerlöscher-Typen?

Nicht jeder Feuerlöscher ist für jeden Einsatz geeignet. Was zeichnet die verschiedenen Löschertypen aus und worin bestehen die Unterschiede?

  • Feuerlöscher mit ABC-Pulver (geeignet für Klassen A, B und C): Diese Geräte zählen zu den günstigsten und sind universell einsetzbar, da sie ein großes Spektrum der häufigsten Brandklassen abdecken. Der große Nachteil: Beim Einsatz verursacht dieser Löschertyp große Schäden. Das Pulver verteilt sich in der ganzen Wohnung und wirkt zusammen mit der Luftfeuchtigkeit korrodierend auf Mobiliar und Elektrogeräte. Achtung: Diese Geräte sind nicht zum Löschen von Fettbränden geeignet - hier besteht Stichflammengefahr!
  • Feuerlöscher mit Schaum (Klassen A, B): Diese Löscher sind sehr gut für den Einsatz in Wohnungen geeignet, weil Schäden, die durch den Schaum entstehen, begrenzt bleiben. Da Schaumlöscher Wasser enthalten, sind auch sie nicht zur Bekämpfung von Fettbränden geeignet. Achtung: Das Wasser verdampft sofort und löst eine Fett-Explosion aus!
  • Kohlendioxid-Feuerlöscher (Klasse B): Mit CO2-Löschern lässt sich rückstandsfrei löschen. Da das Löschmittel nicht leitend ist, werden die Geräte vorzugsweise zum Löschen von Server-Bränden oder anderen EDV-Anlagen benutzt. Da die Geräte sehr viel CO2 freisetzen, kann in kleinen Räumen die CO2-Konzentration stark ansteigen - es droht Atemnot und Erstickungsgefahr! Auch diese Geräte sind wegen der Stichflammengefahr nicht zum Löschen von Fettbränden geeignet.
  • Fettbrandlöscher (Klassen A, B, F): Diese Geräte eignen sich zum gefahrlosen Bekämpfen von Fettbränden in der Küche, aber auch zum Löschen fester Brennstoffe. Damit sind sie sehr gut auch für den Wohnungseinsatz geeignet.
  • Wasserlöscher (Klasse A): Diese sehr günstigen Modelle sind nur zum Löschen fester Stoffe geeignet. Aufgrund der Kurzschlussgefahr dürfen auf keinen Fall elektrische Geräte damit gelöscht werden. Und auch bei diesen Geräten gilt: Niemals bei Fettbränden einsetzen, das Wasser verdampft sofort und löst eine Fett-Explosion aus.
  • Pulverlöscher mit Metallbrandpulver (Klasse D): Diese Geräte sind ausschließlich zum Löschen entzündeter Metalle wie Aluminium und Magnesium geeignet.

Worauf beim Kauf eines Feuerlöschers geachtet werden sollte

Welcher Feuerlöscher ist nun der richtige? Für den Hausgebrauch werden Schaumlöscher für die Brandklassen A und B empfohlen. Zwar sind Pulverlöscher grundsätzlich auch geeignet, doch deren Nachteil sind die Schäden, die sie beim Löschen verursachen. Für einen 2-4 Personenhaushalt empfiehlt die Feuerwehr einen Schaumlöscher mit 4-9 Liter Volumen.

Feuerlöscher müssen über eine ausreichende Löschmittelmenge verfügen und dürfen andererseits aber nicht zu schwer sein. So hat ein 2-kg-Gerät nur eine geringe Wirkung, ein 12-kg-Löscher ist aber für den Heimgebrauch zu schwer. Daher werden oft Feuerlöscher mit 6 kg Löschmittel empfohlen.

Die Aktion „Das sichere Haus“ (DSH) rät außerdem von Billigprodukten ab. Denn bei ihnen sei die Wurfweite manchmal sehr kurz, wodurch sich Brände schlecht aus der Distanz löschen lassen.

Beim Kauf sollte man darauf achten, dass auf dem Feuerlöscher „DIN EN 3“ aufgedruckt ist und er das CE-Zeichen trägt. Das Feuerwehrrot RAL 3000 ist ebenfalls ein Zeichen für einen zugelassenen Löscher.

 

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