Holzhäuser liegen im Trend. Welche Vorteile bieten sie?

Holzhäuser liegen im Trend. Welche Vorteile bieten sie?

Holz war beim Hausbau schon immer beliebt, nicht zuletzt aus Kostengründen. In den letzten Jahren steigt aber das Interesse an der Verwendung von Holz – und zwar sowohl für gewerbliche Bauten als auch für Wohngebäude. Nachhaltigkeit spielt dabei eine Rolle, doch es gibt auch andere Gründe, sich für ein Holzhaus zu entscheiden. Informationen zu den unterschiedlichen Bauweisen sowie die Vor- und Nachteile von Holzhäusern haben wir im nachfolgenden Beitrag für Sie zusammengestellt.

Woher kommt der Trend zum Holzhaus?

War es früher oft der Wunsch nach einer bestimmten Stilrichtung, zum Beispiel nach einem skandinavisch anmutenden Schwedenhaus, spielen inzwischen vielfältige Motive für die Entscheidung eine Rolle. So ist beispielsweise das Interesse an nachhaltigen Baustoffen größer geworden – und Holz ist ein nachhaltiges Material, das aus bewirtschafteten Wäldern gewonnen werden kann.

Auch der Klimawandel treibt den Trend zum Holzhaus voran. Bauten aus Beton und Stein erweisen sich bei extremen Witterungsbedingungen als weniger geeignet, da sie z.B. anfälliger für Hitzestress sind. Gegenüber klassischen Baumaterialien wird beim Bauen mit Holz viel Energie gespart und darüber hinaus auch CO2 aus der Atmosphäre über einen langen Zeitraum gebunden. So ist das wachsende Umweltbewusstsein ein weiterer Aspekt, der den Trend zum Holzhaus verstärkt.

Welche Bauweisen gibt es für Holzhäuser?

Heute kommt ein Holzhaus nicht zwingend im traditionellen Blockhütten-Look daher. Inzwischen gibt es viele verschiedene Konstruktions- und Gestaltungstypen, die ein Holzhaus so vielfältig machen wie ein Haus aus Stein.

Als Holzhaus wird ein Gebäude definiert, wenn es einen tragenden Holzrahmen hat. Die Fassade kann in dem Fall auch gemauert oder verputzt sein. Die Unterschiede der Bauweisen liegen sowohl im Stil als auch in der Konstruktion.

Beim Holzrahmen- und Holztafelbau besteht der tragende Rahmen aus Holz. Beim Holzrahmenbau wird das Ständerwerk erst auf der Baustelle aus einzelnen Pfosten errichtet. Anders beim Holztafelbau: Hier werden bereits beplankte Elemente geliefert, was für den Bau eines Fertighauses aus Holz optimal ist.

Ein Haus in Holzständerbauweise besitzt durchgehende Holzständer vom Dach bis hinab zur Schwelle, die die Gesamtkonstruktion tragen. Da ein solches Haus relativ schnell errichtet werden kann, zählt es zu den Fertighäusern.

Ein  Blockhaus dagegen wird vollständig aus Holz erreichtet, während bei einem Umgebindehaus oft nur der Rahmen aus Holz gefertigt ist. Das Umgebindehaus besteht aus einem Ständergerüst (Außenständer), das den oberen Stock und das Dach trägt.

Welche Vorteile bietet ein Holzhaus?

Mit Holz lassen sich zahlreiche Varianten von Haustypen realisieren. Durch verschiedene Bauweisen lassen sich unterschiedliche Wünsche realisieren. Das Spektrum der Stile reicht von der traditionellen bis zur modernen Form.

Was außerdem für ein Holzhaus spricht:

  • Kürzere Bauzeit – geringere Kosten: Für den Bau eines Holzhauses mit vorgefertigten Holzelementen wird in der Regel eine deutlich kürzere Bauzeit als bei einem vergleichbaren Massivhaus benötigt. Das spart nicht nur Zeit sondern auch Kosten. 
  • Hervorragende Öko-Bilanz: Holz ist ein natürlicher nachwachsender Rohstoff, der dazu noch häufig aus regionaler Forstwirtschaft kommt und komplett bio-recyclebar ist (Ausnahme: verleimte Holzelemente). Außerdem kann Holz selbst in verbauter Form noch CO2 binden.
  • Gute Dämmwerte: Hitzeschutz im Sommer und Kälteschutz im Winter – Holz kann die Temperatur auf natürliche Weise regulieren. Mit Holzhäusern lassen sich durch diese selbstregulierenden Isoliereigenschaften sehr gute Dämmwerte erzielen. 
  • Angenehmes Raumklima: Auch die Luftfeuchtigkeit wird durch Holz reguliert, was dafür sorgt, dass ein natürlich gutes Raumklima entsteht. Außerdem kann Holz Schadstoffe wie Feinstaub oder Abgase auf natürliche Weise filtern. Hiervon können insbesondere auch Allergiker und Asthmatiker profitieren. Voraussetzung für die natürliche Klimatisierung ist, dass keine Folie oder Sperrschicht verbaut ist.
  • Mehr Wohnfläche: Durch die im Vergleich zu einer Massivbauweise geringere Wandstärke steht mehr Wohn- und Nutzfläche zur Verfügung. Ein Flächengewinn von 10 Prozent ist durchaus möglich. Zugleich bietet ein nach heutigem Standard errichtetes Holzhaus aber auch einen guten Schall- und Wärmeschutz.

Welche Nachteile hat ein Holzhaus?

Neben den vielfältigen Vorteilen der Holzbauweise gibt es allerdings auch Nachteile, die im Vergleich mit einem Massivhaus deutlich werden - hier ein paar Beispiele:

  • Witterungseinflüsse: Stärker als ein Massivhaus kann ein Holzhaus unter Wind und Wind und Wetter leiden. Dadurch ist mit einem höheren Pflegeaufwand zu rechnen. 
  • Wasserschäden: Baufehler – insbesondere Wasserschäden – können bei einem Holzhaus aufwändige Sanierungen erfordern. 
  • Schlechterer Schallschutz: Auch wenn der Schallschutz bei neuen Holzhäusern schon deutlich besser ist als früher – im Vergleich zu einem Massivhaus ist es hier trotzdem insgesamt hellhöriger.
  • Vergrauen der Fassade: Dies ist eher eine Geschmacksfrage, denn viele Menschen lieben auch die natürliche Verfärbung, die sich mit der Zeit einstellt. Wer das Vergrauen vermeiden möchte, muss sein Holzhaus mit einem Anstrich versehen. Dies muss in den Folgejahren regelmäßig geschehen, nämlich etwa alle 5-10 Jahre. Zeitaufwand und Kosten dafür sind nicht zu unterschätzen.

 

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