Immobilienkredite – Welche Laufzeit ist die Richtige?

Immobilienkredite – Welche Laufzeit ist die Richtige?

In der Regel laufen Immobilienkredite über mehrere Jahre – so auch die damit verbundenen Zinsen. Sofern Sie sich für einen Immobilienkredit interessieren, werden die Banken Ihnen verschiedene Laufzeiten zur Auswahl stellen. Die Darlehen haben in der Regel eine Laufzeit zwischen fünf und 20 Jahren, können aber auch über 25 oder 30 Jahre gehen. Der Zins, welcher im Vorfeld für die gesamte Zeit festgelegt wird, schafft für den Immobilienkäufer eine Planungssicherheit. So kann dann auch festgestellt werden, in welchem Zeitraum und für welchen Betrag eine Finanzierung notwendig ist. 

Momentan können die Kreditnehmer in Deutschland ein sehr niedriges Zinsniveau nutzen. Der Verband für Pfandbriefbanken veröffentlichte, dass rund 64 Prozent der Darlehensnehmer im ersten Halbjahr von 2017 eine Laufzeit von mehr als 10 Jahren gewählt haben. Auch, wenn die Tendenz in Richtung längerer Laufzeiten geht, liegt der Durchschnitt der sogenannten Sollzinsbindung bei circa 14 Jahren. Da man davon ausgeht, dass die Finanzierung in der Zukunft teurer sein wird, sichern sich viele Bauherren mit ihren längeren Laufzeiten langfristig günstige Kreditkonditionen. Allerdings kann der Traum vom Eigenheim schnell platzen, wenn man in der festgelegten Zeit nur wenig vom Darlehen getilgt hat. Probleme bei der Anschlussfinanzierung können dazu führen, dass die Raten nicht mehr bedient werden können. 

Immobilienkredite bei einem schmalen Budget

Eine langfristige Zinsbindung ist vor allem für Bauherren interessant, die nur über ein schmales Budget verfügen. Experten empfehlen hier die Laufzeit seiner Liquidität anzupassen. Ist die Liquiditätsgrenze knapper, dann sollte die Laufzeit dementsprechend länger sein. Wenn bei viel Fremdkapital nur eine geringe Tilgung des Kredits erfolgt, sollte man das Risiko auf steigende Zinsen reduzieren. Eine längere Laufzeit des Kredits schafft hier eine Hilfe, denn so kann die Tilgung auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Außerdem fallen Restschuld und das Anschlussdarlehen geringer aus, wodurch aufgrund von steigenden Zinsen ihre Belastung reduziert wird. 

Außerdem ist im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert, dass der Immobilienkredit nach zehn Jahren mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten gekündigt werden kann. Hier ist dann entweder die komplette Rückzahlung des Darlehens oder eine Umschuldung möglich, wenn der Kreditnehmer bessere Kreditkonditionen findet. 
Wenn der Kredits vollständig ausgezahlt ist, beginnt die Zehnjahresfrist. Um die Rückzahlung des Kredits anzupassen, bieten Baufinanzierer standardmäßig sowohl einen Ratenwechsel als auch ein Tilgungswahlrecht an. 

Kurze Zinsbindung – wirklich sinnvoll?

Da Banken bei einer langfristigen Zinsbindung meist einen Aufschlag verlangen, sind Darlehen mit einer kurzen Zinsbindung in der Regel günstiger. Die Mehrkosten, welche sich bei 15 Jahren auf 0,5 Prozent und bei 20 Jahren auf 0,8 Prozent belaufen, verteuern das Darlehen besonders in den ersten zehn Jahren. Allerdings sollten Sie nur zu einer kurzen Zinsbindung tendieren, wenn Ihnen ein sinkendes Zinsniveau vorausgesagt worden ist. Eine kurze Zinsbindung wird vor allem Immobilienkäufern empfohlen, welche über einen flexiblen finanziellen Spielraum verfügen. Durch die höhere Tilgung, die diese Immobilienkäufer in der Regel leisten können, sinkt die Restschuld und damit auch das Risiko für eine Zinsänderung. Außerdem lohnt sich eine kurze Zinsbindung, wenn das Darlehen nur zur Überbrückung dienen soll, beispielsweise wenn Sie durch einen Immobilienverkauf kurzfristig Geld erhalten. 

In den meisten Fällen ist eine längerfristige Zinsbindung eine gute Wahl. Welche Zinsbindung für Sie in Frage kommt, müssen Sie natürlich für sich selbst entscheiden. Bei Fragen steht Ihnen das Team von Jensen & Doering gerne zur Verfügung!

Jetzt kontaktieren