Lohnt sich die Anschaffung eines Gartenwasserzählers?

Lohnt sich die Anschaffung eines Gartenwasserzählers?

Seit Mai bleibt der Regen im größten Teil Deutschlands aus. Verbreitet sonniges und trockenes Wetter hat in vielen Regionen bereits zu einer für diese Jahreszeit außergewöhnlichen Dürre geführt. Die gesamte Vegetation leidet, Bauern befürchten Ernteausfälle und auch alle Gartenbesitzer sorgen sich um ihre Pflanzen. Mehr als sonst sind jetzt schon Gartenschlauch und Gießkanne im Einsatz, denn viele Pflanzen kommen nur durch die Trockenheit, wenn sie regelmäßig gegossen werden. Wer im Garten mit Trinkwasser gießt, kann mit einem Gartenwasserzähler Abwassergebühren sparen. Wann lohnt sich die Anschaffung und gibt es auch Argumente, die dagegen sprechen? Dies und mehr erfahren Sie im nachfolgenden Artikel.

Warum ist Abwasser teurer als Frischwasser?

Der Preis für Trinkwasser setzt sich für gewöhnlich aus einem verbrauchsunabhängigen Grundpreis und einem Arbeitspreis pro verbrauchtem Kubikmeter zusammen. Die Abwassergebühr wird ebenfalls auf Basis der bezogenen Menge Leitungswassers bemessen, die beispielsweise für Toilette, Dusche, Waschbecken oder Waschmaschine genutzt wird. Dieses Schmutzwasser verursacht Kosten, denn es wird in die Kanalisation geleitet und muss gereinigt werden. Hierfür fallen die Abwassergebühren an.

Welche Funktion hat ein Gartenwasserzähler?

Das Leitungswasser, das für die Gartenbewässerung genutzt wird, versickert im Boden und  gelangt nicht in die Kanalisation. So verursacht es auch kein Schmutzwasser. Trotzdem wird auch hierfür die Abwassergebühr fällig - es sei denn, es wird ein Gartenwasserzähler installiert. Ein separater Gartenwasserzähler an der Zuleitung zum Außenwasserhahn ermittelt die exakte Wassermenge für die Gartenbewässerung. Diese wird der Kommune gemeldet bzw. abgelesen und kann so die anfallenden Abwassergebühren entsprechend reduzieren. Die Gebühr für das gezapfte Frischwasser wird dadurch natürlich nicht verringert.

Welche Vorschriften und Kosten müssen berücksichtigt werden?

Die Wasserversorgung ist in Deutschland lokal sehr unterschiedlich geregelt. Daher sollte unbedingt beim zuständigen Wasserversorger bzw. der Gemeinde nachgefragt werden, welche Bestimmungen und Voraussetzungen vor Ort gelten. Die Tarife und auch die Handhabe von Wasseruhren sind häufig schon von Gemeinde zu Gemeinde völlig unterschiedlich. Ist grundsätzlich ein Gartenwasserzähler zulässig, muss man den Zähler beim Versorger kaufen und dann Grundgebühren zahlen, welche sonstigen Voraussetzungen sind zu beachten? Auch die Frage, ob der Gartenwasserzähler von einem Fachbetrieb installiert werden muss und welche Kosten dabei entstehen – all dies sind wichtige Kriterien für die Entscheidung. In einigen Kommunen wird auch verlangt, dass der zusätzliche Zähler im Haus an der Außenwasserleitung verbaut ist. Dafür ist woanders erlaubt, ein Modell aus dem Baumarkt selbst am Außenwasserhahn aufzuschrauben.

Die Berücksichtigung aller Kosten, die beispielsweise durch Einbau, Gebühren, Wartung und Nacheichung entstehen, hilft auch bei der Einschätzung, ob die Anschaffung eines Gartenwasserzählers überhaupt lohnt.

Wann lohnt ein Gartenwasserzähler?

Der Wasserverbrauch für einen Garten ist individuell unterschiedlich und schwer einzuschätzen. Denn es kommt  neben der Größe des Gartens auch darauf an, ob es viele  Pflanzen mit hohem Wasserbedarf gibt. Außerdem hängt der Verbrauch natürlich auch vom Wetter und von den Bodenverhältnissen ab. So speichert ein lehmiger Boden die Feuchtigkeit besser als ein sandiger. Es gibt aber grobe Richtwerte dafür, wie viel Wasser für einen Garten gebraucht wird. So kann der Wasserverbrauch auf einem 1.000 Quadratmeter großen Grundstück pro Jahr bei etwa 30 Kubikmetern liegen. Bei einem angenommenen Abwasserpreis von 2 Euro pro Kubikmeter können 60 Euro von der Abwasserrechnung abgezogen werden. Für die Ermittlung der tatsächlichen Einsparung sind dann noch die anfallenden Kosten und Gebühren gegenzurechnen.

Da es aber auch bei den Wasser- und Abwasserpreisen deutliche regionale Abweichungen gibt, ist das Einsparpotential durch einen Gartenwasserzähler unterschiedlich.

Bitte sparsam mit Wasser umgehen!

Trinkwasser ist kostbar und die finanzielle Ersparnis durch einen Gartenwasserzähler sollte nicht dazu verleiten, verschwenderisch damit umzugehen. Im Zuge des Klimawandels ist Trinkwasser heute schon in vielen Regionen knapp. Daher sollte man seinen Wasserverbrauch eher insgesamt reduzieren und beispielsweise für den Garten gesammeltes Regenwasser nutzen. Unter ökologischen Aspekten hat Regenwasser mehrere Vorteile: Man spart Trinkwasser und die Pflanzen profitieren von dem besonders weichen Wasser, das zudem auch die ideale Gießtemperatur hat.

Tipps für das Gießen in der warmen Jahreszeit:

  • An heißen Tagen sollte der Garten am besten frühmorgens gewässert werden - niemals in der Mittagshitze, denn dann verdunstet das Wasser sofort wieder. Gießt man während starker Sonneneinstrahlung Wasser auf die Blätter, so wirken die Tropfen außerdem wie eine Linse – sie bündeln das Licht und verbrennen das Blatt.
  • Lieber seltener, dafür aber gründlich wässern. So kann das Wasser in tiefere Bodenschichten vordringen und die Wurzeln erreichen. Wenn nur oberflächlich gegossen wird, verdunstet das Wasser schnell und die Pflanze hat häufig gar nichts davon.
  • Blumen- und Gemüsebeete sollten nicht mit dem Rasensprenger bewässert werden. Beim Beregnen der Blätter geht viel kostbares Nass verloren, zudem begünstigt es den Pilzbefall. Eine gute Wahl ist die altbewährte Gießkanne.
  • Mit einer Mulchschicht versehene Beete trocknen nicht so schnell aus.

Wer einen neuen Garten anlegt oder eine Umgestaltung plant, sollte sich umfassend informieren und für Pflanzen entscheiden, die mit weniger Wasser auskommen und widerstandsfähig gegen Trockenheit und Hitze sind.

 

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