Wie funktionieren Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung?

Wie funktionieren Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung?

Energiesparende Dämmung, die heute als Standard gilt, dichtet ein Gebäude so ab, dass sich durch den geringen Luftaustausch ein höherer Lüftungsbedarf ergibt. Mit manueller, unkontrollierter Wohnraumlüftung lässt sich dieser nur sehr schwer decken. Lüftungsanlagen können da eine Lösung sein. Durch Anlagen mit Wärmerückgewinnung kann man im Vergleich zur Fensterlüftung nicht nur Wärmeverluste vermeiden, sondern sogar wertvolle Heizenergie zurückgewinnen. Sie sind in der Anschaffung und bei der Installation teurer als andere, doch diese Investition kann sich mittel- oder langfristig lohnen. Welche Vorteile hat eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und wie funktioniert sie? Dies und mehr erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.

Was spricht für eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

Lüftungsanlagen verbrauchen zwar Strom, können aber auch beim Energiesparen helfen. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung reduziert die Heizkosten. Denn während bei der Fensterlüftung mit der Raumluft auch die Raumwärme nach außen gelangt, wird diese bei der Lüftungsanlage zur Erwärmung der frischen Luft genutzt. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung erfüllen damit nicht nur die Aufgabe des kontrollierten Be- und Entlüftens der Wohnräume, sondern auch die der Wiedergewinnung der Raumwärme-Energie. So können bis zu 80 Prozent der Abluftwärme zurückgewonnen werden. Damit kann die Einsparung bei der Heizenergie bei etwa 25 Prozent liegen, im besonders energieeffizienten Passivhaus sogar bei bis zu 50 Prozent. Während Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung im Winter die Räume schön warm halten, können sie im Sommer als Klimaanlage fungieren.

Während entsprechende Anlagen im Neubau schon Standard sind, können Sie bei einer energetischen Sanierung auch nachgerüstet werden. Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung verringern Energieverluste und sorgen dafür, dass ausreichend vorgewärmte, gefilterte Luft ins Haus kommt. Damit helfen sie auch, Bauschäden zu vermeiden und sorgen für ein gutes Raumklima.

Wie funktionieren Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung?

Bei Lüftungs­anlagen mit Wärme­rück­gewinnung wird die warme, verbrauchte Luft aus den Wohn­räumen abgesaugt und zum Wärme­tauscher geleitet. Von außen wird gleichzeitig Frischluft angesaugt. Im Wärme­tauscher wird dann der warmen Abluft die Wärme­energie entzogen und auf die frische Luft übertragen. Anschließend wird die verbrauchte Luft nach außen geführt, während die erwärmte Frisch­luft wieder die Räume beheizt. Damit erhöhen Lüftungs­anlagen, die im Rahmen eines professionellen Lüftungs­konzepts installiert werden, die Energie­effizienz im Gebäude und senken die Heizkosten.

Der Wirkungsgrad einer Anlage sollte laut Verbraucherzentrale über 80 Prozent liegen – hier sind die Herstellerangaben zu beachten. Gute Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sollten eine Arbeitszahl von 15 bis 20 aufweisen. So sparen sie also 15mal bis 20mal mehr Energie in Kilowattstunden ein als sie verbrauchen.

Welche Techniken zur Wärmerückgewinnung gibt es?

Um in einer Lüftungsanlage eine Wärmerückgewinnung zu erreichen, sind diese beiden Techniken die gängigsten:

  • Luft-Luft-Wärmetauscher

Der warme Abluftkanal wird am kalten Zuluftkanal im Gegenstrom- oder Kreuzstromprinzip vorbeigeführt und überträgt dadurch die Wärme an die in den Raum strömende Luft (Zuluft). Bei dezentralen Zu- und Abluftanlagen erfolgt der Luftaustausch innerhalb eines einzelnen Gerätes, das in einer Außenwand eingebaut ist. Der Wärmetauscher speichert beim Absaugen die Wärme der Raumluft (Abluft) und überträgt sie direkt – oder bei wechselnder Richtung des Luftstroms (Pendellüfter) – zeitverzögert an die in den Raum einströmende Zuluft. Die nach außen entweichende Luft (Fortluft) wird dabei abgekühlt.

  • Wärmepumpe

Bei dieser Alternative zum Wärmetauscher wird die Abluft mit Hilfe einer Wärmepumpe abgekühlt, bevor sie ins Freie abgeleitet wird. Die dadurch entzogene Wärme kann beispielsweise für die Erwärmung von Warmwasser für das Bad genutzt werden. Überschüssige Wärme kann aber auch ins Heizungssystem geleitet werden und in Kombination mit dem vorhandenen Heizsystem zur Deckung des gesamten Heizenergiebedarfs beitragen.

Bei Erdreich-Wärmetauschern besteht die Gefahr einer mikrobiellen Verunreinigung – daher werden diese vom Umweltbundesamt für Lüftungsanlagen nicht empfohlen. Ist ein ausreichend großes Grundstück vorhanden, kann ein Erdreich-Sole-Wärmetauscher eine Alternative sein. Hier erfolgt die Übergabe der Erdwärme erst in einem nachgeschalteten Sole-Luft-Wärmetauscher, so dass die Zuluft nicht beeinträchtigt wird.

Fördermittel verringern die Anschaffungskosten.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können von mehreren Stellen mit Krediten oder Zuschüssen gefördert werden. So fördert zum Beispiel die KfW den Einbau einer Lüftungsanlage, wenn das Haus umfassend energe­tisch saniert wird und damit mindestens die Anforder­ungen an ein Effizienz­haus 85 oder Effizienz­haus Denkmal erfüllt. Um Förderungen zu beantragen, ist ein/e Energieeffizienzberater/in hinzuzuziehen. Mit dieser fachkundigen Unterstützung können alle möglichen Förderprogramme ausgeschöpft werden. Vor dem Kauf einer Anlage sollte auf jeden Fall geklärt werden, ob diese die notwendigen Voraussetzungen für Förderungen erfüllt.

 

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