Wo ist der ideale Standort für Mülltonnen?

Wo ist der ideale Standort für Mülltonnen?

Die notwendige Mülltrennung führt dazu, dass immer mehr Mülltonnen auf dem Grundstück untergebracht werden müssen. Mittlerweile findet sich ein bunter Mix verschiedenfarbiger Tonnen in den Vorgärten. Sie sind nicht ansehnlich und trüben oft den Gesamteindruck von Haus und Grundstück. Viele Hauseigentümer und Hauseigentümerinnen suchen daher nach Lösungen, Mülltonnen möglichst unauffällig oder optisch ansprechend zu platzieren. Welche Möglichkeiten gibt es dafür? Und welche praktischen Gesichtspunkte sind bei der Wahl des Standortes zu beachten? Antworten darauf finden Sie in diesem Beitrag.

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gelten?

Oft taucht die Frage auf, ob Mülltonnen an der Grundstücksgrenze aufgestellt werden dürfen. Dies ist im Wohnungseigentümergesetz (WEG) geregelt. Demnach ist ein Mindestabstand von 50 Zentimetern zur Grundstücksgrenze einzuhalten. Wenn es keine Einwände gibt, können Nachbarn auch einwilligen, den Abstand zu unterschreiten. Der Abstand, der zu Fenstern und Türen des Nachbarn eingehalten werden muss, ist in der lokalen Bauordnung festgelegt. Er beträgt im Allgemeinen zwei Meter – auch, um Lärm- und Geruchsbelästigung zu vermeiden.

Beim Errichten einer Mülltonnenbox kann außerdem das sogenannte „Hammerschlagsrecht“ zum Tragen kommen. Ist es hierfür notwendig, das Grundstück des Nachbarn zu betreten, muss dieser das Recht einräumen. Voraussetzung hierfür ist eine Mitteilung im Vorwege, und zwar je nach Landesrecht zwei bis vier Wochen vor dem geplanten Beginn der Baumaßnahme. 

Der Standort für Mülltonnen sollte praktisch sein.

Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es natürlich einige praktische Gesichtspunkte, die bei der Wahl des Mülltonnen-Standortes berücksichtigt werden sollten. Dabei geht es um folgende Aspekte:

Standort und Zugänglichkeit:

Für die gute Erreichbarkeit sollten Mülltonnen möglichst nicht zu weit vom Haus entfernt stehen, problemlos zugänglich und bequem zu füllen sein. Als gute Lösung bietet sich beispielsweise ein schattiger, befestigter Platz neben der Garage an. Zudem ist es vorteilhaft, aufgrund der unansehnlichen Tonnen einen wenig einsehbaren Standort zu wählen. Natürlich kann auch ein Sichtschutz diese Aufgabe erfüllen.

Abstände und Entfernungen:

Aufgrund der möglichen Geruchsbelästigung ist es ratsam, einen gewissen Abstand zum Haus, insbesondere aber zu Fenstern und Türen, einzuhalten. Auch Terrassen und Sitzplätze sollten sich nicht in unmittelbarer Nähe der Mülltonnen befinden. Dabei ist auch die Hauptwindrichtung zu berücksichtigen, damit unangenehme Gerüche nicht zur Belästigung werden. Eine geringe Entfernung zur Straße sorgt für kurze Wege am Tag der Entleerung. Dabei spielt auch der Untergrund eine Rolle, denn ein befestigter Weg erleichtert diese Aktion.

Belüftung und Beschattung:

Ein schattiger, gut belüfteter Standort verringert sommerliche Überhitzung und damit Gärung organischer Abfälle und übermäßige Geruchsbelästigung. Außerdem mindert ein solcher Standort das Risiko für starken Insektenbefall in den Mülltonnen.

Welche Sichtschutzlösungen gibt es für Mülltonnen?

Mit etwas Kreativität und handwerklichem bzw. gärtnerischem Geschick lässt sich ein Sichtschutz für Mülltonnen gut selbst bauen oder anlegen. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Sichtschutzwände

Für diese Variante kann man unterschiedliche Materialien wie beispielsweise Holz, Weidengeflecht, Schilfrohr, Bambus oder WPC (= ein Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff) verwenden. Die meisten Sichtschutzwände lassen sich leicht installieren und sind viele Jahre haltbar. Mit Rankhilfen an den Sichtschutzwänden können diese auch begrünt und mit Kletterrosen, Clematis oder anderen Rankpflanzen hübsch gestaltet werden. 

  • Grüner Sichtschutz

Eine weitere Möglichkeit, Mülltonnen unauffällig in den Garten zu integrieren sind immergrüne Hecken oder geeignete Pflanzen, die den Stellplatz einrahmen. Es gibt unterschiedliche geeignete Heckenpflanzen – damit lässt sich der Mülltonnenplatz individuell und harmonisch im Stil des Gartens gestalten. Dabei sollte man auch den ökologischen Aspekt im Auge behalten und anstelle von Thuja oder Kirschlorbeer zum Beispiel immergrünen Liguster, Eibe, Berberitze, Strauchmispel  oder Feuerdorn pflanzen. Auch Buchenhecken bieten einen ganzjährigen Sichtschutz. Sie sind zwar nicht immergrün, aber ihre Blätter bleiben ganzjährig an der Pflanze.  

Wenn wenig Platz vorhanden ist, können auch einfache Drahtgestelle aufgestellt und beispielsweise mit Efeu berankt werden. Hier ist allerdings besonders auf ausreichende Stabilität zu achten, die Wind und Wetter standhält.

  • Fertige Sichtschutzlösungen aus dem Fachhandel

Im Handel findet man eine große Auswahl an vorgefertigten Mülltonnenboxen. Diese Bausätze sind aus Holz, Aluminium, Glas oder Kunststoff und können meist mit wenig handwerklichem Geschick selbst zusammengesetzt werden. Auch mit Gabionen kann man den gewünschten Sichtschutz erzielen. Mülltonnenverkleidungen gibt es somit in vielen verschiedenen Varianten, sowohl was die Größe als auch das Material und die Machart anbelangt. Dementsprechend reicht die Preisspanne von einigen hundert bis zu mehreren tausend Euro. Eine besonders komfortable Möglichkeit bieten versenkbare Mülltonnen-Behälter, bei denen die Tonnen mittels einer Hubvorrichtung im Boden verschwinden. Diese Variante ist allerdings aufwändig und kostspielig - zudem erfordert sie eine regelmäßige Wartung der Technik.

 

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